Wie jetzt Winterkräuter?
Denn nicht nur Feldsalat, den es komischerweise im Sommer auch im Supermarkt gibt, sondern auch andere feine Kräuter, vor allem heimische gedeihen geradezu gerne im Winter. Viele davon gehören zu der Familie der Kohlgewächse – und Kohl, respektive Sauerkraut ist ja das Vitaminfutter für den Winter schlechthin – also früher war das mal so.
Allen voran freue mich dann schon auf meine zwei Lieblingskräuter Felsenblümchen und Lauchhellerkraut, die bald keimen werden, ganz von alleine, inmitten all der Sommerkräuter, die sich über die kleinen Bodendecker freuen, um nicht mehr so auszutrocknen, bis sie dann zu frechen Konkurrenten werden.
Felsenblümchen ist zwar kleiner noch als Feldsalat, schmeckt aber umso großartiger, süß, scharf und ein wenig nach Waldmeister während Lauchhellerkraut eine süße milde Variante des Rucolageschmacks mit sich bringt, aber viel zartere Blätter hat. Wie bei allen Kohlgewächsen ist die ganze Pflanze samt Blüte essbar, denn blühen wollen diese Kräuter dann spätestens im März um sich zu vermehren. Kaum sind die Früchtchen reif fallen auch schon etliche zu Boden, lange bevor ich an die Ernte des Saatgutes denke. Deshalb brauche ich jetzt auch nur gespannt zu warten was da demnächst alles aufkeimen wird in den Beeten.
Übrigens gedeiht auch in milden Wintern die einjährige Rucola ganz gut, Wasabi treibt frische Blätter und ein weiteres Kohlgewächs ist die sogenannte Winterkresse oder Barbarakraut und dann hätten wir da noch die Brunnenkresse, die ein bisschen komplizierter zu halten ist, aber es lohnt sich ein Versuch im Beet oder im Kasten.
Etwas milder und ganz unkohlig sind das Postelein und sein mehrjähriger Bruder, die ganz milde, knackig, salatig schmecken und den Wintersalat auf jeden Fall bereichern.
Zum Schluss haben wir ja noch unsere feinen Kerbelsorten, den Gartenkerbel und Nadelkerbel. Beide finden es viel angenehmer im Kühlen zu wachsen und bereichern unseren saisonalen Speiseplan mit kümmeligen, kerbeligen Aromen.
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